Ethik im Gesundheitswesen im Spiegel kultureller und religiöser Vielfalt

Das Jahrbuch für interkulturelle Ethik im Gesundheitswesen (JiEG) erscheint ausschließlich im Onlineformat. Der Fokus der Zeitschrift liegt auf der Reflexion ethischer Themen im Sozial- und Gesundheitswesen im Spiegel kultureller und religiöser Vielfalt. Der Begriff "interkulturelle Ethik" ist ein terminus technicus, der nicht etwa suggerieren soll, dass es eine kulturübergreifende Ethik oder einen etischen Konsens zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Religionen gäbe, sondern apostrophiert vielmehr den offenen Diskurscharakter ethischer Reflexion. "Kultur" bzw. "Interkultur" - verstanden als Austausch- und Aushandlungsprozess - umfasst dabei u.a. religiös-spirituelle, ästhetische, materielle, ideologische, strukturelle und praxeologische Bezüge. Der Begriff "Ethik" verweist auf den Versuch, moralische Verhaltensnormen und Empfindungen, die häufig kulturell und religiös geprägt sind, einer (selbst)kritischen Prüfung zugänglich zu machen. 

 

Wissenschaft - Fortbildung - Praxis

Ein zweiter Schwerpunkt des Jahrbuchs für interkulturelle Ethik im Gesundheitswesen (JiEG) liegt auf der Verbindung zwischen Wissenschaft, Fortbildung und Praxis. Die Zeitschrift fördert sowohl den Transfer akademischer Wissenskonstruktionen in die praktische Arbeit von Akteurinnen und Akteuren im Sozial- und Gesundheitswesen als auch die Rückkopplung praktischer Erfahrungen und Problemstellungen an die wissenschaftliche Forschung. Vor dem Hintergrund der Komplexitäten, die mit der Reflexion kulturell und religiös unterschiedlich geformter Moralvorstellungen und -paktiken einhergehen, erscheint die Verknüpfung von Theorie und Praxis genauso notwendig wie fruchtbar.

 

Projektkontext

Das JiEG wurde Anfang 2017 im Rahmen des Projekts "Interkulturelle und religionssensible Ethik im Gesundheitswesen: Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis" ins Leben gerufen, welches auf Initiative der Katholischen Akademie Die Wolfsburg, des Arbeitskreises Interreligiöser Dialog im Bistum Essen und des Instituts für Islamische Theologie an der Universität Osnabrück gegründet wurde. In der Wolfsburg ist die Initiative angebunden an das "Forum für Ethik und Profilbildung im Gesundheitswesen".

Einmal pro Jahr veranstaltet das Projekt in der Katholischen Akademie Die Wolfsburg eine wissenschaftliche Tagung zu einem ausgewählten ethischen Thema. Im Anschluss daran sollen die hier gewonnenen Erkenntnisse in einem Workshop an Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen vermittelt werden. Die daraus entspringenden Diskussionen werden der wissenschaftlichen Reflexion und Forschung wiederum neue Impulse liefern. Die Fortbildungsarbeit dient somit als Bindeglied zwischen akademischer und berufspraktischer Perspektive. Wissenschaftliche Beiträge der Fachtagung und Diskussionsergebnisse des Seminars werden einer breiteren Öffentlichkeit in Form des Jahrbuches für interkulturelle Ethik im Gesundheitswesen (JiEG) zugänglich gemacht.

 

Aufbau des Jahrbuchs

In der Regel folgt eine Ausgabe des JiEG folgender Struktur:

  • Editorial
  • Wissenschaftliche Beiträge der Jahrestagung
  • ggf. eingereichte wissenschaftliche Beitäge zum Schwerpunktthema
  • Workshopbericht

 

Ihre Mitarbeit

Wenn wir Ihr Interesse an unserem Projekt und unserem Jahrbuch geweckt haben, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme! Gerne können Sie jederzeit einen Beitrag für das Jahrbuch einreichen, sich für die kommende Tagung in der Katholischen Akademie Die Wolfsburg anmelden oder sich mit Ihren Anregungen und Fragen an unser Team wenden.